Faszinierende
Faszien
FASZIEN - DAS ORGAN DER FORM
Die Faszien, eine besondere Form des Bindegewebes, bilden primär Brücken zwischen den funktionellen Einheiten des Körpers. Ohne Faszien wäre der menschliche Organismus formlos. Als dreidimensionales Netzwerk schaffen sie innere Verbindungen vom Scheitel bis zur Sohle. Sie umhüllen die einzelnen Bestandteile des Organismus und so entsteht ein Labyrinth von Schichten und Kammern im Inneren - das myofasziale Netz. Sie umhüllen jeden Muskel, jeden Knochen, jedes Organ, jeden Nerv und auch jedes Blutgefäß. Sie geben diesen Schutz, Halt und Orientierung.
Dr. Ida P. Rolf erkannte die plastischen Eigenschaften des Bindegewebes und setzte den Körper in seiner Form und seiner Bewegungen in Beziehung zu seiner Umgebung - der Schwerkraft. Inzwischen bewahrheitet sich diese Hypothese durch Erkenntnisse in der Raumfahrtmedizin.
DAS UNBEKANNTE GEWEBE
Was bis vor kurzem tägliche Erfahrung von Rolfer*innen war - die spürbaren Veränderungen der Gewebequalität - , hat dank neuer Untersuchungsmethoden in der Anatomie und Physiologie eine wissenschaftliche Basis erhalten. Es ist bekannt, dass die Zellen des gesamten myofaszialen Netzes Rezeptoren tragen.
Diese stehen in enger Kommunikation mit dem autonomen Nervensystem. Jede Intervention im Fasziensystem findet Resonanz im autonomen Nervensystem. Unser Fasziensystem ist eine grundlegende Matrix für Selbstwahrnehmung und auch für unser Wohlbefinden.
FASZIEN UND EMOTIONEN
Das myofasziale System ist an jeder unserer Bewegungen beteiligt und passt sich an unsere individuellen Gewohnheiten in Bewegung und Atmung an. Die Faszien speichern unser Denken, unser Fühlen, unsere Emotionen, unser Tun und Sein. Unsere Gefühle und Emotionen haben Einfluss darauf wie wir atmen, wie wir uns bewegen, wie wir unserer Umwelt begegnen.
Emotionen formen unseren Körper und beeinflussen somit die Elastizität der Faszien.
TENSEGRITY-MODELL – EIN NEUES VERSTÄNDNIS DES KÖRPERBAUS
Tensegrity sind Tragestrukturen, die aus einem System von Zugelementen und Druckelementen bestehen. Der Begriff wurde von dem amerikanischen Architekten und Ingenieur Richard Buckminster Fuller geprägt und setzt sich zusammen aus „tension“ (Spannung) und integrity (Zusammenhalt, Ganzheit).
STABILITÄT UND BEWEGLICHKEIT
Dargestellt wird ein stabiles Stabwerk indem die Stäbe sich nicht untereinander berühren. Sie sind lediglich durch Zugelemente miteinander verbunden.
Das besondere an diesem Modell ist, dass es auf den menschlichen Organismus übertragbar ist. In dem kurzen Video von Thomas Myers wird dies auf wunderbare verständliche Weise erklärt.